Privileged Access Management (PAM)

Definition:

Privileged Access Management (PAM) bezeichnet den kontrollierten und überwachten Umgang mit privilegierten Benutzerkonten innerhalb einer IT-Umgebung. Dazu gehören insbesondere Administratoren, Dienstkonten, Systemkonten, Domain-Admins oder andere Accounts, die deutlich höhere Berechtigungen besitzen als reguläre Benutzer.

Solche Konten stellen ein besonders hohes Risiko dar, da Angreifer über sie Zugriff auf kritische Systeme, sensible Daten oder ganze Domänen erhalten können. PAM umfasst daher alle organisatorischen und technischen Maßnahmen, die sicherstellen, dass privilegierte Zugriffe geschützt, überwacht, protokolliert, zeitlich begrenzt, kontrolliert und missbrauchssicher sind.

Typische Ziele von PAM

  • Reduzierung der Angriffsfläche durch minimierte Administratorrechte 
  • Schutz vor Missbrauch durch kompromittierte privilegierte Konten 
  • Kontrolle und Nachvollziehbarkeit aller administrativen Aktivitäten 
  • Einhaltung von Compliance-Anforderungen (z. B. ISO 27001, NIS2) 
  • Sicherstellung des Prinzips der geringsten Berechtigung (Least Privilege) 

Bestandteile eines PAM-Systems

  • Verwaltung privilegierter Konten und Zugangsdaten 
  • Passworthärtung & automatische Rotation 
  • Session-Monitoring und Sitzungsaufzeichnung 
  • Temporäre Vergabe von Adminrechten („Just-in-Time Access“) 
  • Multi-Faktor-Authentifizierung für kritische Zugriffe 
  • Alarmierung bei verdächtigen oder ungewöhnlichen Aktionen 

Warum ist PAM wichtig?

Da über 80 % aller Cyberangriffe auf Berechtigungsfehler, kompromittierte Passwörter oder zu weit gefasste Administratorrechte zurückzuführen sind, gehört PAM heute zu den wichtigsten Sicherheitsmaßnahmen in Unternehmen. Ohne ein wirksames PAM ist es kaum möglich, die Sicherheit von Active Directory, Cloud-Systemen oder kritischen Unternehmensservern langfristig zu gewährleisten.

 

Illustration zu Privileged Access Management (PAM)