Hardening (IT-Hardening)

Definition:

Unter Hardening versteht man den Prozess der gezielten Absicherung von IT-Systemen, Netzwerken und Anwendungen durch das Entfernen unnötiger Funktionen, Dienste und Berechtigungen. Ziel ist es, die Angriffsfläche eines Systems zu reduzieren und Sicherheitsrisiken, die durch Fehlkonfigurationen oder nicht benötigte Komponenten entstehen, zu minimieren. Hardening bildet eine wesentliche Grundlage für eine stabile und sichere IT-Infrastruktur und ist ein fester Bestandteil moderner Sicherheitsstrategien in Unternehmen.

Umsetzung in der Praxis:

Beim IT-Hardening werden Systeme nach definierten Sicherheitsrichtlinien geprüft, angepasst und dokumentiert. Ziel ist es, die Systemumgebung so zu konfigurieren, dass nur unbedingt notwendige Funktionen aktiv bleiben und bekannte Schwachstellen ausgeschlossen werden.

Typische Maßnahmen im Rahmen des Hardening-Prozesses sind:

  • Deaktivieren ungenutzter Netzwerkports und Dienste
    → Reduziert potenzielle Angriffsvektoren und schützt vor unautorisierten Zugriffen.
  • Entfernen vorinstallierter oder nicht benötigter Software (Bloatware)
    → Verhindert, dass unnötige Anwendungen Sicherheitslücken verursachen oder Ressourcen blockieren.
  • Einschränken administrativer Rechte
    → Minimiert das Risiko durch Fehlkonfigurationen oder Missbrauch privilegierter Konten.
  • Einspielen sicherer Systemkonfigurationen
    → Umsetzung auf Basis etablierter Standards wie den CIS Benchmarks oder den Empfehlungen des BSI IT-Grundschutzes.
  • Regelmäßige Patches und Sicherheitsupdates
    → Schließen bekannt gewordene Schwachstellen zeitnah und erhöhen die Systemstabilität.
  • Dokumentation und Überprüfung der Maßnahmen
    → Gewährleistet Nachvollziehbarkeit, Compliance und kontinuierliche Verbesserung der Sicherheitslage.

Ein strukturiertes Hardening ist somit kein einmaliger Vorgang, sondern ein fortlaufender Prozess, der in regelmäßigen Abständen überprüft und angepasst werden sollte, insbesondere im Rahmen eines Informationssicherheitsmanagementsystems (ISMS) oder einer ISO-27001-Zertifizierung.

Bedeutung für die Informationssicherheit:

Hardening ist ein zentraler Bestandteil eines Informationssicherheitsmanagementsystems (ISMS) gemäß ISO 27001 und trägt wesentlich zur Einhaltung gesetzlicher und regulatorischer Anforderungen bei. Durch konsequentes Hardening lassen sich Sicherheitsvorfälle, Datenverluste und Systemkompromittierungen deutlich reduzieren. Unternehmen schaffen damit eine robuste Sicherheitsbasis, auf der weiterführende Maßnahmen wie Vulnerability Management, Monitoring oder Incident Response effektiv aufbauen können.

 

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