ISMS-Aufbau: Wie wird ein ISMS aufgebaut?

Darstellung des Aufbaus von ISMS

Der Aufbau eines ISMS beginnt mit der Entwicklung von Sicherheitsprozessen und -richtlinien, um grundlegende Schutzmaßnahmen zu etablieren. Im Laufe der Planungsphase wird eine Risikoanalyse durchgeführt, um Bedrohungen und Schwachstellen zu identifizieren und spezifische Risiken gezielt zu minimieren. Das ISMS umfasst zudem die Schulung von Mitarbeitern, die Einführung technologischer, organisatorischer, physischer und personenbezogener Maßnahmen sowie die kontinuierliche Überwachung und Verbesserung der Sicherheitsmaßnahmen. Es handelt sich um einen fortlaufenden Prozess, der regelmäßig überprüft und angepasst wird, um den sich ändernden Sicherheitsanforderungen gerecht zu werden.

1. Das wichtigste zum ISMS-Aufbau auf einen Blick:

  • Der ISMS Aufbau beginnt mit der Entwicklung von grundlegenden Sicherheitsrichtlinien und -prozessen sowie einer Risikoanalyse. Der Prozess ist fortlaufend und wird regelmäßig überprüft und angepasst.
  • Der PDCA-Zyklus (Plan-Do-Check-Act) dient als Leitfaden für die Implementierung eines ISMS, wobei in den Schritten “Planen”, “Umsetzen”, “Überprüfen” und “Handeln” spezifische Aufgaben wie Risikobewertung, Implementierung von Sicherheitskontrollen, interne Audits und kontinuierliche Verbesserungen durchgeführt werden.
  • Die ISO/IEC 27001 ist ein international anerkannter Standard für ISMS, der branchenübergreifend angewendet wird, während TISAX® speziell für die Automobilbranche entwickelt wurde und das Vertrauen in die Informationssicherheit bei Geschäftspartnern stärkt.

2. Schritt-für-Schritt-Anleitung: So implementieren Sie ein ISMS

Schritt 1 - GAP-Analyse durchführen:

Eine Gap-Analyse bewertet die Lücke zwischen dem Ist- und Soll-Zustand, um Abweichungen zu erkennen und Maßnahmen zur Verbesserung abzuleiten. Speziell für Organisationen, die beim Thema ISMS noch am Anfang stehen, ist es wichtig, den aktuellen Zustand der Informationssicherheit zu bewerten und zu kennen.

Schritt 2 - Planen:

  • Anwendungsbereich festlegen: Definieren, welche Unternehmensbereiche und Daten abgedeckt werden.
  • Risikobewertung: Identifikation von Bedrohungen und Schwachstellen.
  • Ziele und Richtlinien: Festlegung klarer Sicherheitsziele und Richtlinien.
  • Ressourcenplanung: Sicherstellung der notwendigen Ressourcen, wie Budget und Fachkompetenz.

Schritt 3 - Umsetzen:

  • Sicherheitskontrollen implementieren: Umsetzung von Maßnahmen zur Risikominimierung.
  • Schulung: Mitarbeiter in Sicherheitsrichtlinien unterweisen.
  • Kommunikation: Team über die Bedeutung des ISMS informieren.

Schritt 4 - Überprüfen:

  • Überwachung und Messung: Kontinuierliche Überwachung der Informationssicherheit.
  • Interne Audits: Sicherstellung der ISMS-Konformität und Effektivität.
  • Leistungsüberprüfung: Vergleich der ISMS-Leistung mit den Zielen.

Schritt 5 Handeln:

  •  Verbesserungen vornehmen: Identifikation und Umsetzung von Verbesserungsmöglichkeiten.
  • Anpassung des ISMS: Anpassung an veränderte Bedingungen und Risiken.
  • Fortlaufende Aktualisierung: Sicherstellung, dass das ISMS aktuell und wirksam bleibt.

Dieser iterative PDCA-Zyklus garantiert, dass das ISMS nicht statisch bleibt, sondern sich kontinuierlich an neue Bedrohungen und Anforderungen anpasst, was zu einer nachhaltigen Informationssicherheit im Unternehmen führt.

3. ISMS Aufbau nach der ISO 27001

Es gibt verschiedene ISMS-Standards, die als Grundlage für den Aufbau eines Informationssicherheitsmanagementsystems dienen, wie ISO/IEC 27001 und TISAX®. Die Wahl des passenden Standards hängt von den Anforderungen der Organisation ab. ISO/IEC 27001 ist ein international anerkannter Standard, der klare Anforderungen für die Dokumentation und Implementierung von Informationssicherheitsmanagementsystemen festlegt und branchenübergreifend eingesetzt wird. TISAX® ist speziell für die Automobilbranche konzipiert und stärkt das Vertrauen in die Informationssicherheit bei Geschäftspartnern.

4. Die wichtigsten Schlüsselelemente für einen ISMS Aufbau:

Übersicht zum Isms-Aufbau

5. Beispiel für ein Unternehmen vor und nach dem Einsatz eines ISMS:

Um den Aufbau eines ISMS zu verdeutlichen, betrachten wir das Beispiel eines Unternehmens, das durch die Implementierung eines solchen Systems signifikante Verbesserungen in der Informationssicherheit erzielt hat.

Vor dem Einsatz von ISMS:

Unternehmen: XYZ Manufacturing GmbH, ein mittelständisches Unternehmen in der Maschinenbauindustrie.

  • Sicherheitslücken: Das Unternehmen verwaltet sensible Konstruktionsdaten und Kundeninformationen. Die Daten werden auf lokalen Servern gespeichert, ohne einheitliche Sicherheitsrichtlinien. Es gibt keine regelmäßigen Sicherheitsüberprüfungen, und Mitarbeiter haben keinen klaren Zugangskontrollprozess. Sicherheitsvorfälle, wie der Verlust eines USB-Sticks mit Kundendaten, führen zu Unsicherheiten und Misstrauen seitens der Kunden.
  • Mitarbeiterschulung: Es gibt keine regelmäßigen Schulungen zur Informationssicherheit. Viele Mitarbeiter sind sich der Risiken nicht bewusst und verwenden einfache Passwörter oder teilen diese sogar untereinander.
  • Reaktion auf Vorfälle: Es besteht kein formelles Verfahren für die Handhabung von Sicherheitsvorfällen. Im Falle eines Vorfalls reagiert das Unternehmen ad hoc und ohne klaren Plan, was zu verzögerten Reaktionen und erhöhten Risiken führt.

Nach dem Einsatz von ISMS:

Unternehmen: XYZ Manufacturing GmbH nach der Implementierung eines ISMS nach ISO/IEC 27001.

  • Sicherheitsmaßnahmen: Nach der Implementierung eines ISMS wurden klare Sicherheitsrichtlinien eingeführt. Alle sensiblen Daten werden verschlüsselt gespeichert und es gibt eine strikte Zugangskontrolle, die den Zugriff auf Informationen nur autorisierten Personen erlaubt. Es wurden regelmäßige Audits und Risikoanalysen etabliert, um potenzielle Schwachstellen frühzeitig zu erkennen und zu beheben.
  • Mitarbeiterschulung: Das Unternehmen hat ein Schulungsprogramm eingeführt, bei dem alle Mitarbeiter regelmäßig in den Bereichen Informationssicherheit und sichere Arbeitspraktiken geschult werden. Die Mitarbeiter sind sich nun der Bedeutung von starken Passwörtern und sicheren Kommunikationsmethoden bewusst und halten sich strikt an die festgelegten Sicherheitsrichtlinien.
  • Reaktion auf Vorfälle: Es wurde ein standardisiertes Verfahren für das Management von Sicherheitsvorfällen entwickelt. Dies beinhaltet eine sofortige Reaktion auf Vorfälle, detaillierte Protokollierung und eine anschließende Analyse, um zukünftige Vorfälle zu verhindern. Sicherheitsvorfälle werden nun schnell und effektiv gehandhabt, was das Vertrauen der Kunden in die Informationssicherheit des Unternehmens erheblich gestärkt hat.

Diese Verbesserungen sind eingetroffen:

  • Reduzierung von Sicherheitsvorfällen: Die Anzahl der Sicherheitsvorfälle ist deutlich gesunken, da potenzielle Bedrohungen durch regelmäßige Risikoanalysen frühzeitig erkannt und behoben werden.
  • Erhöhtes Kundenvertrauen: Durch die Implementierung von ISO/IEC 27001 konnte das Unternehmen das Vertrauen seiner Kunden in den Schutz ihrer sensiblen Daten stärken, was zu einer Verbesserung der Geschäftsbeziehungen und einer Erhöhung der Kundenzufriedenheit geführt hat.
  • Bessere Reaktionsfähigkeit: Durch das etablierte Incident-Management-Verfahren kann das Unternehmen nun schneller und effektiver auf Sicherheitsvorfälle reagieren, was das Risiko von Schäden erheblich reduziert.
  • Compliance und Wettbewerbsfähigkeit: Das Unternehmen erfüllt nun branchenspezifische und gesetzliche Anforderungen an die Informationssicherheit, was seine Position im Markt stärkt und es wettbewerbsfähiger macht.

6. So kann keepbit IT-SOLUTIONS Ihnen helfen

Die keepbit IT-SOLUTIONS unterstützt Unternehmen beim Aufbau eines ISMS, indem wir Bedrohungen identifizieren und Sicherheitsrichtlinien entwickeln. Wir begleiten die Implementierung technologischer, organisatorischer, physischer und personenbezogener Maßnahmen, führen Risikoanalysen durch und schulen Mitarbeiter. Nach der Einführung wird das ISMS kontinuierlich überwacht und verbessert, um den Sicherheitsanforderungen gerecht zu werden.