Informationssicherheitsbeauftragter (ISB): Ein Beruf mit Verantwortung und Zukunft

ISB: Informationssicherheitsbeauftragter mit Helm

Der Schutz sensibler Daten und die Gewährleistung der IT-Sicherheit gewinnt stetig an Bedeutung. Eine Schlüsselrolle in diesem Bereich nimmt der Informationssicherheitsbeauftragte (ISB) ein. Doch was genau umfasst dieser Beruf? Welche Qualifikationen sind erforderlich und wie sieht der Arbeitsalltag aus? In diesem Beitrag geben wir Ihnen einen umfassenden Überblick.

1. Das wichtigste in Kürze:

  1. Der Informationssicherheitsbeauftragte (ISB) ist für die Entwicklung, Umsetzung und Überwachung der IT-Sicherheitsstrategie eines Unternehmens zuständig.
  2. Notwendig sind technische IT-Kenntnisse, Expertise in Normen wie ISO/IEC 27001 sowie Kommunikations- und Durchsetzungsfähigkeit.
  3. Die Rolle des ISB wird immer wichtiger, da Cyberangriffe und regulatorische Anforderungen stetig zunehmen.
  4. Unternehmen profitieren von einem ISB durch höheren Schutz, Vertrauen und die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben.

2. Was macht ein Informationssicherheitsbeauftragter (ISB)?

Der ISB ist dafür verantwortlich, die Informationssicherheit in einer Organisation sicherzustellen und kontinuierlich zu optimieren. Ziel ist es, Risiken zu minimieren und die Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit von Informationen zu gewährleisten.

Die Aufgaben eines ISB umfassen:

  • Entwicklung und Umsetzung eines Informationssicherheitsmanagementsystems (ISMS): Basierend auf Normen wie der ISO/IEC 27001 erstellt der ISB Richtlinien und Prozesse zur Sicherung der Daten.
  • Risikomanagement: Der ISB identifiziert potenzielle Bedrohungen und bewertet diese, um geeignete Gegenmaßnahmen zu ergreifen.
  • Schulungen und Sensibilisierung: Mitarbeiter werden regelmäßig geschult, um ein Bewusstsein für IT-Sicherheit zu schaffen.
  • Überwachung und Kontrolle: Der ISB überwacht die Einhaltung der Sicherheitsrichtlinien und führt Audits durch, um Schwachstellen zu identifizieren.
  • Beratung der Geschäftsführung: Als zentrale Ansprechperson berät der ISB die Führungsebene bei sicherheitsrelevanten Entscheidungen.

3. Qualifikationen und Anforderungen

Um als ISB tätig zu sein, benötigen Sie eine Kombination aus Fachwissen, strategischem Denken und Kommunikationsstärke.

Fachliche Anforderungen:

  • Technische Kenntnisse: Fundierte IT-Kenntnisse, insbesondere in den Bereichen Netzwerksicherheit, Verschlüsselung und IT-Infrastruktur, sind essenziell.
  • Regulatorische Expertise: Vertrautheit mit relevanten Normen und Gesetzen, wie der DSGVO oder der ISO/IEC 27001, ist unabdingbar.
  • Risikomanagement: Kenntnisse im Umgang mit Risikoanalyse-Tools und -Methoden werden vorausgesetzt.

Persönliche Kompetenzen:

  • Analytisches Denken: Der ISB muss komplexe Systeme verstehen und mögliche Risiken erkennen.
  • Kommunikationsfähigkeit: Eine effektive Kommunikation mit unterschiedlichen Abteilungen und Stakeholdern ist entscheidend.
  • Durchsetzungsvermögen: Gerade bei der Umsetzung neuer Sicherheitsmaßnahmen ist es wichtig, sich Gehör zu verschaffen.

Ausbildung und Zertifizierungen:

In der Regel verfügen ISBs über einen Abschluss in Informatik, Wirtschaftsinformatik oder einem vergleichbaren Fachgebiet. Zusätzlich sind Zertifikate wie der Certified Information Security Manager (CISM), Certified Information Systems Security Professional (CISSP) oder der ISO 27001 Lead Implementer von Vorteil, da sie die fachliche Qualifikation untermauern.

4. ISB Praxisbeispiel: Einführung eines ISMS in einem mittelständischen Unternehmen

Informationssicherheitsbeauftragter am Lap Top

Ein mittelständisches Unternehmen, das medizinische Geräte herstellt, möchte die Anforderungen der ISO/IEC 27001 erfüllen, um seine Daten und IT-Systeme besser zu schützen und die Vertrauenswürdigkeit gegenüber Kunden und Partnern zu erhöhen. Der Informationssicherheitsbeauftragte (ISB) wird mit der Umsetzung beauftragt.

Schritte des ISB:

  1. Analyse der Ist-Situation:
    Der ISB führt eine Bestandsaufnahme durch, um Schwachstellen in der IT-Infrastruktur und organisatorischen Prozessen zu identifizieren. Beispielsweise stellt er fest, dass es keine klar definierten Zugriffsrichtlinien für sensible Kundendaten gibt.
  2. Risikobewertung:
    Basierend auf den Schwachstellen analysiert der ISB potenzielle Bedrohungen, wie unbefugten Datenzugriff oder Cyberangriffe, und bewertet die Risiken nach Wahrscheinlichkeit und Schadensausmaß.
  3. Entwicklung eines Sicherheitskonzepts:
    Der ISB entwickelt ein maßgeschneidertes Sicherheitskonzept, das technische Maßnahmen (z. B. Firewalls, Datenverschlüsselung), organisatorische Richtlinien (z. B. Zugangskontrollen) und Schulungsprogramme für Mitarbeiter umfasst.
  4. Umsetzung der Maßnahmen:
    Das Unternehmen implementiert die vom ISB vorgeschlagenen Maßnahmen. Beispielsweise wird eine Zwei-Faktor-Authentifizierung eingeführt, um unbefugten Zugriff auf interne Systeme zu verhindern.
  5. Sensibilisierung der Mitarbeiter:
    Der ISB organisiert Schulungen, um die Mitarbeiter über den sicheren Umgang mit Passwörtern, Phishing-Mails und Datenschutzvorgaben zu informieren.
  6. Kontrolle und Überwachung:
    Der ISB überwacht kontinuierlich die Einhaltung der Sicherheitsmaßnahmen und führt interne Audits durch, um sicherzustellen, dass die Anforderungen der ISO/IEC 27001 erfüllt werden.

Ergebnis:

Nach der erfolgreichen Einführung des ISMS erhält das Unternehmen die Zertifizierung nach ISO/IEC 27001. Es kann nun gegenüber Geschäftspartnern nachweisen, dass es hohe Sicherheitsstandards erfüllt, und ist gleichzeitig besser vor Cyberbedrohungen geschützt.

5. Warum ein ISB unverzichtbar ist

Laut einer Studie des Digitalverbands Bitkom waren 2021 bereits 84 % der deutschen Unternehmen von Cyberangriffen betroffen. Die durchschnittlichen Kosten pro Cyberangriff beliefen sich im Jahr 2020 auf 72.000 Euro. (Quelle: Statista)

Ein Informationssicherheitsbeauftragter leistet einen entscheidenden Beitrag zum Schutz sensibler Daten und zur Sicherstellung eines reibungslosen Geschäftsbetriebs. Gerade in Zeiten zunehmender Cyberangriffe und strenger Datenschutzauflagen wird diese Rolle immer wichtiger. Unternehmen, die einen ISB einsetzen, profitieren nicht nur von einem gesteigerten Schutz, sondern auch von einem Plus an Vertrauen bei Kunden, Partnern und Mitarbeitern.

Adnan Bastürk, IT-Sicherheitsexperte und Geschäftsführer der keepbit IT-SOLUTIONS, betont die immense Bedeutung eines Informationssicherheitsbeauftragten (ISB) für Unternehmen: „Da Cyberangriffe stetig zunehmen und Datenschutzauflagen zunehmend komplexer werden, wird die Rolle des ISB immer wichtiger. Er sorgt nicht nur dafür, dass sensible Unternehmensdaten geschützt sind, sondern schafft auch Vertrauen bei Kunden und Partnern. Ohne eine durchdachte Sicherheitsstrategie riskieren Unternehmen nicht nur wirtschaftliche Verluste, sondern auch ihren Ruf.“

6. Häufig gestellte Fragen:

Wann muss ein Informationssicherheitsbeauftragter bestellt werden?

Ein Informationssicherheitsbeauftragter (ISB) ist erforderlich, wenn ein Unternehmen hohe Anforderungen an die Informationssicherheit erfüllen muss, z. B. bei der Verarbeitung sensibler Daten in Branchen wie Gesundheitswesen oder Finanzwesen. Auch bei der Einführung eines ISMS nach ISO/IEC 27001 oder zur Einhaltung gesetzlicher Vorgaben wie der DSGVO ist ein ISB notwendig. Betreiber kritischer Infrastrukturen (KRITIS) sind laut IT-Sicherheitsgesetz sogar gesetzlich zur Bestellung verpflichtet.

Ist ein Informationssicherheitsbeauftragter Pflicht?

Die Pflicht zur Bestellung eines Informationssicherheitsbeauftragten (ISB) hängt von Branche und gesetzlichen Vorgaben ab. Für Betreiber kritischer Infrastrukturen (KRITIS) ist ein ISB meist gesetzlich vorgeschrieben, ebenso bei der Umsetzung eines ISMS nach ISO/IEC 27001. Auch Unternehmen, die sensible Daten verarbeiten oder DSGVO-Anforderungen erfüllen müssen, profitieren stark von einem ISB, auch wenn er nicht immer verpflichtend ist.

7. Fazit zum ISB

Der Beruf des Informationssicherheitsbeauftragten vereint technische Expertise, strategisches Denken und Kommunikationsstärke und bietet eine verantwortungsvolle sowie zukunftssichere Karriere. Angesichts der steigenden Nachfrage nach qualifizierten ISBs eröffnet dieser Beruf vielfältige Möglichkeiten – sei es als Berater oder interner Ansprechpartner. 

Wenn Sie eine spannende Herausforderung in einem wachsenden Bereich suchen, dann werden Sie Teil unseres Teams! Bewerben Sie sich jetzt bei keepbit IT-SOLUTIONS und gestalten Sie die Zukunft der Informationssicherheit aktiv mit. Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung!