Cyberkriminelle nutzen zunehmende Digitalisierung für ihre Angriffe

Cyberkriminelle Anonym

Mit der zunehmenden Digitalisierung entwickeln sich auch die Methoden der Cyberkriminellen immer weiter. Betrüger nutzen die Unwissenheit und die Sorglosigkeit von Privatpersonen aus, um sich einen Zugang zu sensiblen daten wie Bankinformationen zu verschaffen. Dies geschieht zum Beispiel über infizierte Anhänge in E-Mails oder Malware, die auf anderen Wegen in das System eingeschleust wird. Umso größer ist die Notwendigkeit, sich mit dem Thema der Cyberkriminalität zu beschäftigen und die eigenen IT-Systeme vor Angriffen aus dem Netz zu schützen.

1. Zusammenfassung der wichtigsten Punkte:

  • Mit der zunehmenden Digitalisierung steigt auch die Cyberkriminalität
  • Angreifer haben es meistens auf vertrauliche Informationen wie Kontodaten und Passwörter abgesehen
  • Ein aktueller Trend ist die Nutzung von AI-Technologien zur Manipulation von Mails & Co.
  • Schützen Sie sich vor Cybercrime durch bessere Passwörter, Sicherheitsupdates und eine gute Antivirensoftware
  • Holen Sie sich zur Bekämpfung von Cyberkriminalität immer einen Experten ins Boot

2. So gehen Cyberkriminelle bei Cyberangriffen vor

Cyberkriminalität ist ein komplexer Bereich, der immer neue Formen annimmt. Häufig verschicken Cyberkriminelle E-Mails, die sensible Daten der Empfängerinnen und Empfänger einfordern. Sie geben beispielsweise vor, dass die Übermittlung persönlicher Daten an die Sparkasse notwendig sei, um weiterhin mit der Bank in Verbindung zu bleiben bzw. Zugriff auf die eigenen Konten zu behalten. Über einen Link werden Betroffene auf eine authentisch aussehende Eingabemaske geleitet, die die Daten nach der Eingabe direkt an Betrüger sendet. Online-Bedrohungen können daneben noch viele weitere Formen annehmen.

2.1 Es gibt verschiedene Arten von Cyberkriminalität

Cyberkriminalität ist eine Bedrohung – sowohl für Einzelpersonen als auch für Wirtschaftsunternehmen. Die Auswirkungen der Cyberkriminalität sind meistens schwerwiegend. Am Ende geht es immer darum, den Opfern in irgendeiner Form Schaden zuzufügen – in Form von finanziellen Verlusten, dem Diebstahl vertraulicher Informationen, Rufschädigung bis hin zu Identitätsdiebstahl und Erpressungsversuchen.

2.2 Formen der Cyberkriminalität auf einen Blick:

cyberkriminelle totenkopf
  • Ransomware: Bei der Ransomware handelt es sich um eine Art von Malware, die die Daten eines Opfers verschlüsselt und dann ein Lösegeld verlangt, um wieder an die eigenen Daten zu kommen. Ein solcher Malware-Angriff wird meistens auf Unternehmen verübt. Betroffene Unternehmen stehen stark unter Druck, weil sie nicht mehr an ihre Daten kommen und ein hoher Imageschaden droht.
  • Hacking: Hacking bezeichnet einen unbefugten Zugriff auf Computer oder Netzwerke, entweder um sensible Informationen zu stehlen, Schaden zu verursachen oder um das System für zukünftige Angriffe zu kompromittieren. Es gibt verschiedene Arten von Hacking, zum Beispiel Social Engineering, Zero-Day-Exploits und Denial-of-Service-Angriffe (DoS oder DDoS-Angriffe).  Meistens wird dabei eine Schadsoftware wie ein Trojaner oder andere Computerviren auf den PC gespielt, die durch einen Klick auf Links zu bösartigen Seiten Zugriff auf die Computersysteme bekommt.
  • Phishing: Phishing ist eine Methode des Cybercrime, bei der Angreifer gefälschte E-Mails, Nachrichten oder Websites versenden. Dabei geben sie sich – wie im Beispiel der Sparkasse – als vertrauenswürdige Quellen aus, um sensible Informationen wie Passwörter, Kreditkartendaten oder persönliche Informationen von Opfern zu stehlen.
  • Botnets: Ein Botnet ist ein Netzwerk von infizierten Computern, die ferngesteuert werden, um bösartige Aktivitäten wie Denial-of-Service-Angriffe, Spam-Versand oder das Sammeln von sensiblen Informationen durchzuführen. , ohne dass die Besitzer der Computer davon wissen.
  • SIM-Swapping: Beim SIM-Swapping übernimmt ein Angreifer die Kontrolle über die Mobilfunknummer einer Person, indem er den Mobilfunkanbieter dazu bringt, die Nummer auf eine von ihm kontrollierte SIM-Karte zu übertragen. Dies geschieht oft durch soziale Manipulationstechniken, Phishing oder durch den Diebstahl von Identitätsinformationen. Sobald der Angreifer die Kontrolle über die Mobilfunknummer erlangt hat, kann er Zugriff auf vertrauliche Informationen erhalten, wie z. B. Codes zum Zurücksetzen des Passwortes für Online-Konten.

Neben diesen häufig vorkommenden Straftaten gibt es viele Arten von Cyberkriminalität. Dabei werden Hacker immer kreativer und entwickeln regelmäßig neue Methoden der Cyberangriffe. Das BKA, die Polizeien im Land und auch Europol arbeiten daran, Cyberkriminalität effektiv zu bekämpfen. Es gibt mittlerweile eine internationale Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Institutionen, die eine Strafverfolgung der Täter organisieren. Dennoch ist es wichtig, dass sich jeder einzelne seinen Beitrag zur Bekämpfung der Cyberkriminalität leistet und sich um die Cybersicherheit seiner Systeme bemüht.

3. Trend zu Deepfakes und Falschinformationen durch AI-Anwendungen

Cyberkriminelle Gesicht

Die Deloitte.Gruppe hat 2024 eine Studie zu den wichtigsten Technologietrends des Jahres herausgebracht. Hier wird als ein Trend die zunehmende Nutzung von AI-Anwendungen durch Cyberkriminelle genannt. Sie generieren massenweise Falschmeldungen sowie Fake-Bilder und verbreiten diese im Netz. So können sie auch Phishing-Attacken wesentlich effektiver gestalten. Phishing-Mails lassen sich mit der Unterstützung der neuen Technologien sehr leicht personalisieren.

Im Zusammenhang damit ist auch Prompt Injection ein aufkommendes Sicherheitsrisiko. Sprachmodelle werden dabei gezielt durch missbräuchliche Eingaben manipuliert, um sie dazu zu bringen, gegen ihre eigenen internen Regeln zu verstoßen. Dies kann dazu führen, dass die Modelle unerwartete oder unerwünschte Ausgaben generieren, die möglicherweise sensible Informationen preisgeben oder falsche Informationen liefern.

4. Prävention von Cyberkriminalität: Schützen Sie sich vor Angriffen im Netz

Ganz grundsätzlich vermeiden Sie großen Ärger, indem Sie unbekannte Dateien nicht öffnen, den Ursprung von E-Mails überprüfen und sowohl Absender als auch enthaltene Verlinkungen gründlich hinterfragen. Darüber hinaus sollten weitere Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden, um die Kontodaten zu schützen und Schwachstellen im eigenen System zu schließen.

IT-Experte Manuel Atug antwortet auf die Frage, was für einen Schutz vor Cyberkriminalität nötig ist, in einem Interview mit dem MDR: “Inzwischen gar nicht mehr so viel. Wenn man sich das Knowhow mal erarbeitet hat, bleibt man relativ leicht auf dem Laufenden. Man kann sich zum Beispiel hervorragend auf den entsprechenden Seiten des BSI einlesen. Oft braucht es aber auch nur gesunden Menschenverstand und den Willen, sich zum Beispiel so eine am PC aufpoppende Nachricht auch durchzulesen.”

Atug ist Experte des Chaos Computer Club für Cyberkriminalität und Sprecher der unabhängigen “Arcoronabeitsgruppe Kritische Infrastrukturen” (AG KRITIS). Diese Arbeitsgruppe setzt sich für die Verbesserung der Versorgungssicherheit der Bevölkerung ein.

4.1 So schützen Sie sich vor Cyberkriminalität

  • Aktualisierte Software und Sicherheitspatches: Halten Sie Ihr Betriebssystem, Ihre Anwendungen und Ihre Sicherheitssoftware immer auf dem neuesten Stand, um bekannte Schwachstellen zu beheben und potenzielle Angriffspunkte zu reduzieren.
  • Starke Passwörter und Zwei-Faktor-Authentifizierung: Verwenden Sie komplexe Passwörter, die aus einer Kombination von Buchstaben, Zahlen und Sonderzeichen bestehen. Aktivieren Sie die Zwei-Faktor-Authentifizierung, wo immer möglich, um ein zusätzliches Sicherheitselement hinzuzufügen.
  • Vorsicht bei E-Mails und Links: Seien Sie skeptisch gegenüber unerwarteten E-Mails, insbesondere von unbekannten Absendern, und klicken Sie nicht blindlings auf Links oder Anhänge. Diese könnten Phishing-Versuche oder Malware-Downloads enthalten.
  • Sicherheitsbewusstsein schärfen: Unternehmen sollten sich und ihre Mitarbeiter regelmäßig über die neuesten Bedrohungen im Bereich der Cyberkriminalität informieren. Eine Sensibilisierung kann dazu beitragen, dass Cyberkriminalität rechtzeitig erkannt und verhindert werden kann.
  • Firewalls und Antivirensoftware: Installieren Sie eine zuverlässige Firewall und aktuelle Antivirensoftware auf Ihren Geräten, um verdächtigen Netzwerkverkehr zu blockieren.
  • Sichere Datenverschlüsselung: Verschlüsseln Sie vertrauliche Daten sowohl während der Übertragung als auch während der Speicherung.
  • Regelmäßige Backups: Erstellen Sie regelmäßig Backups Ihrer wichtigen Daten und speichern Sie diese an einem sicheren Ort, um im Falle eines Ransomware-Angriffs oder Datenverlusts schnell wiederherstellen zu können.

Es lohnt sich in jedem Fall immer, Experten zur Bekämpfung der Cyberkriminalität ins Boot zu holen. Keepbit hat sich auf die Sicherheit in der Informationstechnologie spezialisiert. Zum Portfolio gehören die Implementierung von Informationsmanagementsystemen, die Ausarbeitung von IT-Notfallplänen und die Optimierung von IT-Prozessen. Dabei kommen verschiedene Partnerlösungen zum Einsatz, um sowohl Privatpersonen als auch Unternehmen vor Cyberangriffen zu schützen und dauerhaft die bestmögliche Sicherheit für die Systeme zu garantieren.

5. FAQ: Häufige Fragen zur Cyberkriminalität

Wie kann man sicher im Netz surfen?

Verwenden Sie am besten sichere Verbindungen (HTTPS), seien Sie vorsichtig beim Herunterladen von Dateien aus unbekannten Quellen, verwenden Sie Werbeblocker und halten Sie Ihren Webbrowser und Ihre Plugins auf dem neuesten Stand.

Was ist Verschlüsselung und warum ist sie wichtig?

Bei der Verschlüsselung handelt es sich um einen Prozess, bei dem Daten in einen unlesbaren Code umgewandelt werden, um sie vor unbefugtem Zugriff zu schützen. Das ist wichtig, um vertrauliche Informationen während der Übertragung und Speicherung zu schützen.

Was ist Social Engineering und wie kann ich mich davor schützen?

Social Engineering ist eine Form des Internetbetrugs, bei der Angreifer versuchen, menschliche Schwächen auszunutzen, um Informationen zu stehlen. Sie geben sich beispielsweise als Kollegen aus, um ein Passwort herauszubekommen. Um sich zu schützen, seien Sie skeptisch gegenüber unerwarteten Anfragen, überprüfen Sie die Identität von Personen und teilen Sie keine sensiblen Informationen mit Unbekannten.

Was soll ich tun, wenn ich Opfer eines Cyberangriffs werde?

Sollten Sie Fragen haben oder weitere Informationen und Hilfe benötigen, so können Sie uns jederzeit direkt kontaktieren.

Melden Sie den Vorfall sofort an Ihren IT-Sicherheitsbeauftragten oder Administrator, isolieren Sie betroffene Systeme, sammeln Sie Beweise und informieren Sie gegebenenfalls die Strafverfolgungsbehörden. Erstellen Sie außerdem einen Aktionsplan zur Reaktion und Wiederherstellung des Systems.