Risikoanalyse

Definition:

Eine Risikoanalyse ist ein systematischer Prozess zur Identifikation, Bewertung und Priorisierung potenzieller Risiken, die den Erfolg eines Projekts, einer Organisation oder eines Systems beeinträchtigen könnten. Ziel ist es, Risiken frühzeitig zu erkennen, deren Eintrittswahrscheinlichkeit und potenzielle Auswirkungen zu bewerten und anschließend geeignete Maßnahmen zur Minimierung, Überwachung oder Vermeidung dieser Risiken zu entwickeln. Die Risikoanalyse ist ein wesentlicher Bestandteil des Risikomanagements und trägt dazu bei, fundierte Entscheidungen zu treffen, Ressourcen gezielter einzusetzen und unerwartete Störungen zu vermeiden oder besser zu bewältigen.

Der Analyseprozess umfasst in der Regel mehrere Schritte:

Risikoinventar: Sammeln und Beschreiben aller potenziellen Risiken.

Risikobewertung: Einschätzung der Eintrittswahrscheinlichkeit und der möglichen Schadenshöhe.

Risikopriorisierung: Sortierung der Risiken nach Kritikalität.

Maßnahmenplanung: Definition konkreter Gegenmaßnahmen und Zuständigkeiten.

Überwachung: Kontinuierliche Beobachtung und Anpassung der Maßnahmen.

Praxisbeispiel:

Ein Unternehmen plant die Einführung einer neuen Cloud-Software und führt im Vorfeld eine Risikoanalyse durch:

Identifikation von Risiken: Datensicherheitsrisiken, mögliche Kompatibilitätsprobleme mit vorhandenen Systemen und Schulungsbedarf der Mitarbeitenden.

Bewertung der Risiken: Sicherheitsrisiken werden als hoch, Kompatibilitätsrisiken als mittel und Schulungsbedarf als gering eingestuft.

Maßnahmen: Einführung einer Zwei-Faktor-Authentifizierung, Durchführung umfassender Kompatibilitätstests sowie gezielte Schulungen für Mitarbeitende vor dem Produktivstart.

Durch diese strukturierte Vorgehensweise kann das Unternehmen potenzielle Probleme frühzeitig adressieren und die Einführung der neuen Software sicherer und reibungsloser gestalten. Die Risikoanalyse schafft Transparenz und erhöht die Planungs- und Entscheidungssicherheit.

 

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